gesehen werden
Durch das Lesen eines Coaching- Ratgebers bin ich wieder auf dieses Thema gekommen. In einigen Beispielen geht es darum, dass sich Arbeitnehmer in ihren erbrachten Leistungen und ihrem Charakter nicht richtig gewürdigt fühlen. Sei es, weil sie eher ruhig und zurückhaltend oder eine Frau sind, oder weil ihre Position es zu erfordern scheint eine Rolle zu spielen. Draus ergeben sich für die Personen Unzufriedenheiten, die in den Beispielen das Kernproblem darstellen.
Da habe ich wieder den Eindruck, dass viele negative Emotionen dadurch entstehen (können), dass man von anderen nur oberflächlich oder einseitig wahr genommen wird, vorzugsweise von der negativen Seite.
Ich habe das vermehrt sowohl bei meiner Diplomarbeit als auch beim Fussball spielen bei mir selbst gemerkt. Mein Betreuer hat sich stark darauf fixiert, was ich alles in seinen Augen nicht gut genug mache. Dass ich nebenbei diverse Ängste überwunden, trotz schwierigen Phasen weiter gearbeitet und alles so gut gemacht habe, wie ich konnte, hat dabei nicht interessiert. Das ist für mich sehr frustrierend, da ich mir Wünsche, dass auch die Fortschritte und guten Seiten an mir gesehen werden und nicht nur das Negative.
Ähnlich beim Fussball. Dass ich gegen Ende nicht mehr oft beim Training war, wurde mir gleich negativ angekreidet. Dass ich vorher trotz Problemen, Todesfällen und eigentlich geplanten Reisen dort war, interessiert hingegen kaum. Auch hier wird wieder nicht gesehen, dass ich tue, was ich kann, und das ich vielleicht sogar Sachen mache, die mehr sind, als man erwarten könnte. Ich hab das Gefühl, dass das nicht mal in Betracht gezogen wird.
Wenn es darum geht abzuurteilen statt nachzufragen, sind einige meiner Erfahrung nach ziemlich fix. Und ich finde das traurig. Ich wünsche mir viel mehr möglichst ganz gesehen statt auf negative Dinge beschränkt zu werden, und dass nachgefragt wird, wenn Unklarheiten bestehen. Ich bin mehr als meine Fehler und Macken.
losian am 31. Januar 12
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