Wenn man weiß, was man will, was dann?
"Als ich noch nicht wusste, was ich wollte, war das Leben einfacher. Ich konnte einfach suchen und Dinge tun, die vielleicht gut waren und vielleicht nicht und musste nur darauf aufpassen, dass ich überlebe. Jetzt, wo ich weiß, was ich will, ist das Ziel klar und damit besteht die Möglichkeit, dass ich das Ziel nicht erreiche. Ohne Ziel ist es einfach: Da kann man nicht versagen. Jetzt ist das möglich. Arbeit steht bevor. Das ist großartig und trotzdem schwierig. Life is strange."
Das Zitat ist von meinem Freund geklaut. Ich hoff, das geht in Ordnung. =)
Immer heißt es, man muss wissen, was man will. Sonst treibt man dahin, das Leben hat keinen Sinn, man weiß nicht, wo man hin will und überhaupt ist das definitiv kein wünschenswerter Zustand. Ich hab mir nie dazu Gedanken gemacht, sondern nur weise genickt.
Jetzt mache ich mir Gedanken und sehe das alles viel komplizierter und differenzierter. Muss ich wirklich wissen, was ich will? Und was passiert, wenn es so weit ist?
Ich bin mir nicht sicher, was ich will. Trotzdem bin ich mit dem, was ich gerade tue, sehr glücklich, und arbeite zielgerichtet daran. Stressfrei, ohne Sorge, dass ich scheitern könnte. Wenn das nichts wird, mach ich halt was anderes. Fertig. Mir gehts gut damit. Ich hab nen tollen Freund, ein paar tolle Pläne und eine spannende Zukunft vor mir, die mir viele Entwicklungsmöglichkeiten gibt. Mir fällt gerade nichts ein, was ich mehr wollen könnte. Okay, nen schmerzfreien Rücken, aber mei, man kann auch kleinlich sein, sich an seinen "Problemen" aufhängen und damit unglücklich werden. Hab ich aber grad nicht vor.
Und wenn ich wüsste, was ich wirklich wollte? Nen Freund von mir glaubt zu wissen, was er wirklich will. Hängt seit Jahren in einer Sackgasse, weil er daran nicht weiter kommt und nicht bereit ist, davon abzugehen andere und Wege zu suchen. Das macht doch nun wirklich nicht glücklich. Gibts überhaupt dieses eine? Genauso, wie man sich in verschiedene Leute im Laufe seines Lebens verliebt, genauso wechselt vermutlich auch, was man wirklich will. Dann arbeitet man vielleicht Jahre lang an irgendwas, und wenn mans erreicht hat, ist es nach kurzer Zeit nicht mehr so wichtig. Das neue Auto - super, da fahr ich die ersten zwei Monate nur selber mit, aber bald darauf ist das auch nicht mehr so wichtig. Klingt nicht so fantastisch. Und nach Stillstand. Ich habs. Schön. Und nun?
Was ich will, ist etwas anderes. Und unkonkreter. Ich möchte mich weiter entwickeln. Neue Erfahrungen sammeln. Seltsame Sachen ausprobieren. Besser mit anderen Leuten umgehen. Mehr bei mir sein. Sowas alles. Ob ich das hier oder auf Kuba bin, ist dabei sekundär. Man nimmt schließlich sich, seine Art und seine Probleme immer mit. Und ob ich Bungee- jumpe oder paragluide ist auch nicht wichtig. Ob ich single bin oder gleichzeitig drei Beziehungen habe. Wichtig ist, wie es mir damit geht und was ich daraus für mich mitnehmen kann.
losian am 31. Januar 12
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