Musikunterricht
13 Jahre habe ich mich mit Musikunterricht geplagt. Abwählen kam in der 12. nicht in Frage - Kunst wäre noch schrecklicher gewesen.
Mittlerweile frage ich mich, was ich in dieser Zeit an rhythmisch-gesanglichen Fähigkeiten mitbekommen habe. Und stelle fest: da ist nur ein großes, schwarzes Nichts. Im einwöchigen Zeltlager letztes Jahr habe ich innerhalb von 45 Minuten gelernt meine Stimme so warm zu machen, dass ich sie besser spüre und besser singen kann. In 90 Minuten Rhythmus habe ich festgestellt, dass ich doch in der Lage bin, den ein oder anderen Takt zu halten - insbesondere, wie man mir sagte, wenn ich auf mein eigenes Gefühl höre und nicht darauf achte, wann die anderen reagieren. Denn dann bin ich grundsätzlich zu spät. Und es hat mir sogar Spaß gemacht, das ist mir im Unterricht ewig nicht (wenn überhaupt?) passiert. Da war ich nur immer heillos überfordert, weil ja alle von Grund an musisch begabt sein mussten, statt dessen, dass man dem Können entsprechend gefördert und einem was beigebracht wurde.
Das verstehe ich nicht! Eine Chorsängerin schafft es mir in 45 Minuten mehr über das Singen beizubringen als ein ausgebildeter Musiklehrer in 13 Jahren. Irgendwas läuft da vollkommen verkehrt. Das ist irgendwie ernüchternd.